Wir wollen, dass es alle wissen: HIV ist unter Therapie nicht übertragbar.
nicht nachweisbar = nicht übertragbar
Seit 2016 gibt es die Kampagne u=u aus den USA, die in vielen Ländern aufgegriffen wurde. Die Gleichung steht für undetectable = untransmittable, also nicht nachweisbar = nicht übertragbar.
Gemeint ist: Wenn HIV im Blut aufgrund einer HIV-Therapie nicht mehr nachweisbar ist, dann ist auch keine Übertragung mehr möglich. Diesen Fakt möchte die Deutsche Aidshilfe mit der Kampagne #wissenverdoppeln bekannt machen.
In Deutschland wurde die Abkürzung n=n beliebt: nicht nachweisbar = nicht übertragbar.
Bei der großen Selbsthilfekonferenz Positive Begegnungen im Sommer 2018 entstand ein Video. Teilnehmer_innen erzählen, was die Botschaft n=n für sie bedeutet.
Alle sollen es wissen!
„Das ist ja großartig – warum weiß das denn niemand?“ – So oder ähnlich reagieren die meisten Menschen, wenn sie hören: HIV ist unter Therapie nicht übertragbar.
Die gute Nachricht ist nicht neu: Schon 2008 wurde sie das erste Mal öffentlich verbreitet, in einem Papier der Schweizerischen Kommission für Aidsfragen (EKAF).
Mittlerweile wissen 18 Prozent der Menschen in Deutschland Bescheid, fast doppelt so viele wie 2017 (da waren es nur 10 Prozent). Aber das ist selbstverständlich immer noch zu wenig.
Das möchten wir mit dieser Kampagne ändern. Wir finden: Diese Information gehört heute zur Allgemeinbildung. Denn wenn alle wissen, dass HIV unter Therapie nicht übertragbar ist, sind viele Ängste bald Geschichte.
Mit #wissenverdoppeln wollen wir die Botschaft in die Welt tragen. Und möglichst viele Menschen dafür begeistern, sie selbst weiterzuerzählen. Bis alle Bescheid wissen.
Wissen entspannt und baut Diskriminierung ab
Zum einen bedeutet die Nachricht von der Nichtübertragbarkeit unter Therapie eine riesige Erleichterung für Menschen mit HIV und ihre Partner_innen. Zum anderen hat sie das Zeug, Zurückweisung und Benachteiligung entgegenzuwirken.
Im alltäglichen Miteinander, bei der Arbeit, über eine Toilette oder das berühmte gemeinsam genutzte Trinkglas hat die Möglichkeit einer Übertragung nie bestanden. Ängste davor gibt es aber trotzdem.
Wenn nun selbst beim Sex ohne Kondom dank der HIV-Behandlung keine Übertragung mehr möglich ist, dann ist die Vorstellung eines Risikos im Alltag wirklich nur noch abwegig.