Im Alltag kann HIV sowieso nicht übertragen werden.

Bei der HIV-Therapie unterdrücken Medikamente das Virus im Körper.

Dann besteht überhaupt kein Risiko mehr – selbst beim Sex nicht.

#wissenverdoppeln

Nicht nachweisbar = nicht übertragbar heißt:

Medikamente sorgen dafür, dass HIV sich im Körper nicht vermehren und das Immunsystem schädigen kann.

Das verhindert Aids und ermöglicht eine normale Lebenserwartung.

Bei rechtzeitiger Diagnose und frühem Behandlungsbeginn kann man also heute dauerhaft und relativ beschwerdefrei mit HIV leben.

Durch die Medikamente ist die HIV-Menge im Blut, im Sperma und in den Schleimhäuten von Vagina, Penis und Enddarm nach einiger Zeit so gering, dass sie mit den üblichen Verfahren nicht mehr nachweisbar ist.

Führende Expert_innen aus aller Welt sind sich einig:

Medikamente unterdrücken HIV im Körper und ermöglichen so ein langes, gutes Leben.

Im Alltag kann HIV sowieso nicht übertragen werden.

Unter erfolgreicher Therapie besteht überhaupt kein Risiko mehr – selbst beim Sex nicht.

Außerdem kann man auf natürlichem Weg Eltern werden und Kinder bekommen.

Wichtig dafür ist die regelmäßige Einnahme der Medikamente. Ob HIV weiterhin nicht nachweisbar ist, wird alle drei Monate ärztlich untersucht.

20 18
20 18
PARTNER-2-Studie PARTNER-2-Studie

Da an der PARTNER-Studie weniger schwule als heterosexuelle Paare teilgenommen hatten, wurde sie mit weiteren schwulen Paaren fortgesetzt. 2018 werden die Ergebnisse von PARTNER-2 mit insgesamt 783 schwulen Paaren aus einem HIV-positiven und einem HIV-negativen Partner veröffentlicht. Die Viruslast der HIV-positiven Partner lag unter der Nachweisgrenze von 200 HIV-Kopien pro Milliliter Blut.

Ergebnis: Bei etwa 77.000 Mal Sex ohne Kondom kam es zu keiner HIV-Übertragung.

Weitere Infos zur PARTNER-2-Studie finden sich hier.

20 17
20 17
Opposites-Attract-Studie Opposites-Attract-Studie

Die Studie Opposites Attract wird veröffentlicht. 358 schwule Paare, bei denen ein Partner HIV-positiv und einer HIV-negativ war, hatten fast 17.000 Mal Sex ohne Kondom. Ergebnis: Bei weniger als 200 HIV-Kopien pro Milliliter Blut kam es zu keiner einzigen HIV-Übertragung.

Weitere Infos zur Studie Opposites Attract finden sich hier.

20 14
20 14
PARTNER-1-Studie PARTNER-1-Studie

Erste Zwischenergebnisse der PARTNER-Studie werden veröffentlicht. 337 schwule und 551 heterosexuelle Paare aus HIV-positiven und HIV-negativen Partner_innen hatten mehr als 44.000 Mal Sex ohne Kondom. Ergebnis: Bei weniger als 200 HIV-Kopien pro Milliliter Blut (die damalige Nachweisgrenze; heute liegt sie sogar bei 50) kam es zu keiner Übertragung.

Bis zur Veröffentlichung der endgültigen Ergebnisse 2016 kamen 58.000 Mal Sex ohne Kondom zusammen. Auch hier gab es keine Übertragung.

Weitere Infos zur PARTNER-Studie finden sich hier.

20 11
20 11
HPTN-052-Studie HPTN-052-Studie

Die Ergebnisse der großen Studie HPTN 052 mit 1.763 Paaren (97 Prozent davon heterosexuell) aus HIV-positiven und HIV-negativen Partner_innen zeigen: Es ist besser, möglichst früh mit der Einnahme von HIV-Medikamenten anzufangen, als damit zu warten. Die Studie zeigt aber zugleich: War die Viruslast der HIV-positiven Partner_innen dank einer HIV-Therapie niedrig, kam es zu keiner HIV-Übertragung.

Weitere Infos zur Studie finden sich hier.

20 08
20 08
Swiss Statement Swiss Statement

Die Eidgenössische Kommission für Aidsfragen (EKAF) veröffentlicht das „Swiss Statement“. Nach Auswertung von mehr als 25 kleineren Studien kommen die Autor_innen zu folgendem Ergebnis: Unter stabiler Therapie kann HIV sexuell nicht übertragen werden.

Weitere Infos finden sich hier.

19 98
19 98
San-Francisco-Studie San-Francisco-Studie

Eine kleine Studie aus San Francisco zeigt zum ersten Mal: Wenn Frauen in der Schwangerschaft HIV-Medikamente nehmen, schützt das nicht nur die Gesundheit der Mutter, sondern verhindert auch HIV-Übertragungen auf die Babys.

Eine Zusammenfassung der Studie findet sich hier (PDF-Datei in englischer Sprache).

19 96
19 96
Welt-Aids-Konferenz Vancouver Welt-Aids-Konferenz Vancouver

Auf der Welt-Aids-Konferenz in Vancouver wird die Dreifach-Kombinationstherapie gegen HIV vorgestellt. Drei Medikamente, die an verschiedenen Stellen die HIV-Vermehrung blockieren, werden kombiniert. Innerhalb weniger Wochen geht es zehntausenden Patient_innen, viele von ihnen schon todkrank, wieder besser.

Weitere Infos dazu gibt’s hier.

Übertragungswege

HIV ist vergleichsweise schwer übertragbar. Im Alltag besteht deshalb kein Übertragungsrisiko, auch dann nicht, wenn Menschen mit HIV keine Medikamente nehmen.

Übertragen werden kann HIV nur, wenn ausreichend viele Viren

  • in die Schleimhaut von Enddarm, Vagina oder Penis
  • auf offene Hautstellen (z. B. bei Herpesgeschwüren) oder
  • direkt ins Blut

gelangen.

Eine Übertragung ist möglich, wenn die HIV-positive Person keine HIV-Medikamente nimmt oder die HIV-Medikamente nicht richtig wirken.

Zu Ansteckungen kommt es dann vor allem

  • beim Sex ohne Kondom/Femidom oder PrEP
  • beim gemeinsamen Gebrauch von Spritzen und Nadeln zum Drogenkonsum.

HIV kann außerdem von der Mutter auf ihr Kind übertragen werden, falls die Mutter keine HIV-Medikamente nimmt.

Weitere Infos finden sich hier →
Dr. Annette Haberl ist HIV-Ärztin und Wissenschaftlerin. Sie leitet den Bereich HIV und Frauen am HIV Center des Universitätsklinikums in Frankfurt am Main und ist Vorstandsmitglied der Deutschen AIDS-Gesellschaft. In diesem Video erklärt sie, was hinter „nicht nachweisbar = nicht übertragbar“ steckt.